Werners Gartenbahn unter neuer Regie
Daniel Werner auf der Lok und Jonas Werner freuen sich auf den Saisonstart auf Werners Gartenbahn am Lauchaer Weg 1. Foto: privat
Werners Gartenbahn am Lauchaer Weg 1 in Löbau startet am Samstag, 23. März, und am Sonntag, 24. März, jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr, in die neue Saison. Mittlerweile unter Regie der beiden Enkel der einstigen Begründer Ingrid und Manfred Werner.
Löbau. Die Geschichte von Werners Gartenbahn begann 1976 mit dem Erwerb einer Dampflok. In den Folgejahren wurde dann ein Rundkurs aufgebaut. Seit 1980 gibt es einen regelmäßigen Fahrbetrieb am Lauchaer Weg 1. Das machte Werners Gartenbahn zur ersten Privatbahn der DDR. Bis vor wenigen Jahren ist Manfred Werner selbst noch gefahren, zum Beispiel 2019 für eine letzte Runde mit seiner Dampflok Krauss 7790, bevor diese dann ins Feldbahnmuseum Herrenleite wanderte.
Mehr und mehr haben dann seine Enkel Daniel (28 Jahre) und Jonas Werner (21) auch Fahraufgaben übernommen: „Spätestens seit 2020/21 teilen wir den Fahrbetrieb unter uns auf.“
Bis vor wenigen Jahren ist Manfred Werner selbst noch mit der Gartenbahn gefahren. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Manfred Werner ist aber nach wie vor an allen Fahrtagen im Garten und technischer Kopf der Sache, hilft bei notwendigen Reparaturen der Loks und hat gute Kontakte in die Feldbahnszene, auf die seine Enkel dringend angewiesen sind, um die Strecke instandzuhalten und die Loks mit Ersatzteilen zu versorgen.
Das 88-jährige Urgestein ist zwar nicht mehr so flott auf den Beinen, aber ansonsten geht es ihm ganz gut. Im Geiste ist er noch immer genauso frisch wie früher, betonen die Enkel.
Daniel Werner war oft als Kind bei seinen Großeltern: „Ich bin dadurch, schon bevor ich laufen konnte, mit der Eisenbahn in Berührung gekommen und war bei Reisen der Dampflok häufig mit. Als Jugendlicher habe ich dann immer mehr Fahraufgaben übernommen. Heute kümmere ich mich zusätzlich um die Instandhaltung der Strecke, des Gartens usw.“
Jonas Werner hat als Kind an Sonntagnachmittagen einige Male seine Großeltern besucht, um mit der Gartenbahn mitzufahren.
„Irgendwann bin ich dann bis zum Ende des Fahrtages geblieben und habe dabei geholfen, alles einzuräumen“, berichtet er. Daraus sei dann schließlich eine Ganztagsbeschäftigung geworden – Fahrkarten stempeln und verteilen.
Grundsätzlich müssen vor jedem Fahrtag die Strecke freigeschnitten sowie die Loks und Wagen fahrbereit gemacht werden. Zum Saisonbeginn sind zusätzlich die Bäume zu verschneiden, die Ölwechsel für die Loks und Reparaturen an Loks und Strecke vorzunehmen. Nach der langen Winterpause muss im Garten auch erst einmal wieder eine Grundordnung einziehen.
Zum anfangs besagten Saisonstart bieten Daniel und Jonas Werner Mitfahrten mit dem Feldbahnzug an, bestehend aus zwei offenen Sitzwagen, die ihr Opa selbst gebaut hat. Gezogen wird der Zug von einer der Feldbahnloks. Daneben gibt es auch die Minibahn, um mitzufahren.
Die Besucher können vor Ort quasi Eisenbahn zum Anfassen erleben, in einer überschaubaren Größe und in einem gemütlichen Umfeld. „Wir sehen Kinder, die in die Wagen steigen und am liebsten gar nicht mehr aussteigen wollen. Andere brauchen ein bis zwei Runden, um warm zu werden, aber irgendwann genießen alle die kleine Tour durch den Garten und nehmen hoffentlich Erinnerungen mit, die lange bleiben“, so Daniel und Jonas Werner. Eine Mitfahrt dauert etwa sechs bis acht Minuten, sodass Sie auch einfach beim Spaziergang einen kurzen Zwischenhalt auf Werners Gartenbahn einlegen können. Für das leibliche Wohl gibt es Kaffee, Kuchen und Würstchen. Parkplätze stehen auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Verfügung.
„Wir selbst erhalten viel Unterstützung aus der Familie, von Bekannten, anderen Eisenbahnfreaks und denen, die als Kinder häufig bei Werners Gartenbahn zu Gast waren. Sei es an den Fahrtagen, beim Fahrbetrieb, in der Vor- und Nachbereitung oder über das ganze Jahr, wenn es um Reparaturen und Material geht bzw. wenn es darum geht, die Website zu betreiben. Ohne diese Hilfe könnten wir Werners Gartenbahn auf jeden Fall nicht betreiben“, sagen Daniel und Jonas Werner. Die beiden haben noch ein paar Ideen, „den Besuch bei uns noch interessanter zu gestalten, um den Gästen und der Stadt Löbau auch weiterhin eine tolle Sehenswürdigkeit bieten zu können.“
Daniel und Jonas Werner freuen sich auch immer gern über alte Geschichten und Bilder, „die mit unserer Eisenbahn in Verbindung stehen. Wenn Sie Lust haben und als Kind schon mal bei uns waren, kommen Sie gern vorbei und erzählen Sie uns, was Sie mit uns verbinden.“