Widersprüchlicher Napoleon verachtete die Feigheit
Die Schlacht bei Reichenbach und Markersdorf am 22. Mai 1813 war ein erfolgreiches Rückzugsgefecht russischer Truppen gegen Napoleon im Frühjahrsfeldzug 1813. Kolorierte Zeichnung „Pferdetränke“ von Siegfried Kaden Foto: Schlesischer Museumsverbund
Krobnitz. Unzählige Schlachten hat er geschlagen, in insgesamt 11 größeren Kriegen. Aber was war er eigentlich für ein Mensch? Skrupelloser Kriegstreiber, liebevoller Ehemann oder Visionär? Napoleon war ein Kind der Aufklärung, ein Vollender der Revolution, ein Verfechter bedeutender zivilgesellschaftlicher Veränderungen in Hinblick auf Recht, Bildung und Kultur seiner Zeit. Auch ein Träumer von liberaler Freiheit und gleichberechtigten Nationalstaaten. Aber er war vor allem auch ein selbstgefälliger Despot und eine der schillerndsten und umstrittensten Persönlichkeiten der europäischen Geschichte. Um ihn ranken sich viele Legenden und Anekdoten. Besondere Essgewohnheiten soll er gehabt und pro Nacht nur wenige Stunden geschlafen haben. Über den wahren Charakter des Feldherrn zerbrechen sich die Historiker aber bis heute den Kopf. Doch viele seiner Weisheiten haben ihre Gültigkeit behalten, etwa: „Wer widerspricht, ist nicht gefährlich. Gefährlich ist, wer zu feige ist zu widersprechen“ oder „Störe Deinen Feind nie, wenn er gerade Fehler macht.“
Vier szenische Lesungen erwarten die Besucher im napoleonischen Jubiläumsjahr auf Schloss Krobnitz. Es geht um den Privatmann Napoleon, seine Familie, seine Schlachten, aber auch seine Verhältnisse zu Frauen. Und wir erleben ihn schließlich in der Verbannung auf St. Helena, wo er vor genau 200 Jahren starb.
Hans-Peter Struppe schlüpft in die Rolle und die Uniform Napoleons und lässt das Publikum anhand seiner zahlreichen schriftlichen Korrespondenz in seine Seele blicken. Für jede szenische Lesung hat er sich zudem Gäste eingeladen, die Menschen aus Napoleons Umfeld vorstellen. So erleben die Besucher Anna Gössi als Napoleons Ehefrau und Geliebte, Stefan Bley als Freund und vertrauten Generalstabsoffizier Marquis de Caulaincourt. Yvonne Reich verkörpert Napoleons Schwestern, wie auch seine Mutter und Michael Berner ist sein irischer Leibarzt Barry O’Meara, der ein ausführliches Tagebuch über seine Verbannung auf St. Helena führte und ihn bis zu seinem Tode begleitete.
Die Termine:
5. September: „Napoleons Schlachten“, 15.00 Uhr in der Alten Schmiede. Szenische Lesung mit Stefan Bley und Hans-Peter Struppe
19. September: „Napoleon und die Frauen“, 15.00 Uhr im „Blauen Salon“ im Schloss. Szenische Lesung und Gesang mit Hans-Peter Struppe als Napoleon Bonaparte, Laura Scherwitzl, Sopran und Olga Dribas am Klavier
3. Oktober: „Napoleon ganz privat“, Beginn 15.00 Uhr in der Alten Schmiede. Szenische Lesung mit Yvonne Reich und Hans-Peter Struppe
24. Oktober: „Napoleon in der Verbannung auf St. Helena“, 15.00 Uhr in der Alten Schmiede. Szenische Lesung mit Hans-Peter Struppe als Napoleon Bonaparte und Michael Berner als sein Leibarzt
Kartenreservierung unter 035828/88700 oder per E-Mail info@museumsverbund-ol.de.