Wie ein Tropenwind beim Backen hilft
Die Mitarbeiter Marco Lange (li.) und Christian Günther (re.) führen die Montage eines HELIOS-Etagenbackofens durch.
Der Bautzener und Königsbrücker Backofenhersteller Debag setzt auf eine Technologie von 1936, die noch immer innovativ ist. Nach wie vor erfolgreich, wie die Entwicklung der letzten Jahre zeigt.
Bautzen/Königsbrück. Backen steht für Handwerk und Tradition. Der Bäckermeister, bekleidet mit Hemd und Schürze und mit einer hohen weißen Mütze auf dem Kopf, schiebt auf einem flachen, an einem Stiel befestigten Holzbrett die Teiglinge in den Ofen und holt später die knusprigen, duftenden Brote wieder heraus. Dieses Bild hat auch heute noch seine Berechtigung, doch es beschreibt nur einen Teil der Wirklichkeit.
Denn: Wie jede Tätigkeit, so befindet sich auch das Backen in einem stetigen Wandel. Wer würde vermuten, dass das Bäckereigewerbe zu den Vorreitern des „Internet 4.0“ – also des Internets der Dinge – zählt? „Wir haben es schon genutzt, als es diesen Begriff noch gar nicht gab“, sagt Oliver Theiß. Er ist Vertriebsleiter der DEBAG Deutsche Backofenbau GmbH, die ihren Hauptsitz in Bautzen hat und über eine Niederlassung in Königsbrück verfügt. Die Debag stellt nicht nur Öfen her, sondern liefert auch Software zur Vernetzung und intelligenten Steuerung ihrer Produkte. „Unser Programm FilialNet kann unbegrenzt viele Öfen miteinander verbinden und diese von jedem beliebigen Ort aus steuern. Damit hat der Operator alle Prozesse innerhalb des Filialnetzes im Blick“, erklärt Oliver Theiß.
Internet 4.0 und Handwerkstradition
Wer in einer schnelllebigen Zeit wie der heutigen bestehen will, muss mit ihr gehen. Und da ist die Nutzung der Möglichkeiten, die das Internet der neuesten Generation bietet, auch für einen Hersteller von Bäckereitechnik wie die Debag ein Muss. Dasselbe gilt aber natürlich auch für die ständige Weiterentwicklung des Kerngeschäftes – der Herstellung von Backöfen. Früher als andere Hersteller erkennt die Debag den Trend zum Schaubacken und entwickelt Ladenbacköfen – Öfen, die im Verkaufsraum aufgestellt werden und in denen die Kunden den Broten beim Bräunen zusehen können. Bald wird die Rewe-Gruppe darauf aufmerksam und stattet die Penny-Märkte damit aus.
Wenig später zieht Aldi-Süd nach, die Anderen folgen. Von diesem anhaltenden Trend profitiert die Debag: „In den letzten zehn Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl auf heute etwa 260 verdoppelt“, berichtet Sabine Petermann.
Der Umsatz liegt stabil bei über 50 Millionen Euro. 2012 eröffnet die Debag ihren zweiten Standort in Königsbrück. Hier werden die Großbacköfen hergestellt, außerdem ist hier der weltweit auf 50 Märkten agierende Service angesiedelt – also mehr als nur eine verlängerte Werkbank.
Innovative Technologie von 1936
Aus Königsbrück kommen auch die Öfen, die von einer bis heute einzigartigen Technologie profitieren, die Alois Paul Linder, der Begründer der Debag in München, 1936 erfand: Das Monsun-Verfahren. „Dank dieser Technologie wird die Wärme ohne Umwege direkt auf das Backgut übertragen. Sehr langsam bewegte heiße Luft, die wie ein Monsunwind ständig ihre Richtung ändert, sorgt für eine gleichmäßige Bräune der Backwaren“, erläutert Vertriebsleiter Oliver Theiß. Als „Werbegesicht“ dafür hat die Debag den aus dem Fernsehen bekannten Brotsommelier Axel Schmitt gewonnen. Die gemeinsame Kampagne startete auf der Messe Sachsenback im Frühjahr in Dresden. Mittlerweile bietet die Debag diese trotz ihres reifen Alters noch immer innovative Technologie auch für Ladenbacköfen an.
Nachwuchsförderung ist wichtiges Anliegen
Zu einem erfolgreichen Unternehmen gehören aber nicht nur Investitionen in die Produktentwicklung, sondern auch in das Personal. So engagiert sich die Debag über das selbstverständliche Maß hinaus für die Nachwuchsförderung im Bäckerhandwerk: Sie stattete die Akademie Deutsches Bäckerhandwerk e.V. in Dresden und das Bautzener Berufsschulzentrum für Ernährung und Hauswirtschaft mit moderner Backtechnik aus und veranstaltet dort regelmäßig Seminare. Die Debag ist ebenso offizieller Förderer der bundesweiten Nachwuchskampagne „Back Dir Deine Zukunft“ des Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Denn: Schließlich steht Backen – bei aller Innovation – nach wie vor für Handwerk und Tradition.
Kommentare zum Artikel "Wie ein Tropenwind beim Backen hilft"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Selten in einem Artikel, der durchaus Potential gehabt hätte, soviel Nonsens, Ungereimtheiten und Halbgares gelesen.
Kommentar der Redaktion:Thema komplett verfehlt, mehr als den berühmten Zentnersack Ofenschwaden verblasen.
Wo genau liegen die Ungereimtheiten und der Nonsens. Bitte werden Sie konkret in Ihrer Kritik!