Wie man Zweiräder fachmännisch sichern kann
Fahrräder sollte man gut vor Diebstahl sichern. Foto: M. Wehnert
Region. Ob Fahrrad, E-Bike, Pedelec oder Motorrad – Zweiräder erfreuen sich großer Beliebtheit, leider auch bei Dieben. Auch wenn die Zahlen gestohlener Zweiräder 2022 im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, sei das Fallaufkommen insgesamt immer noch auf hohem Niveau, so das Landeskriminalamt, das folgende Hinweise gibt:
• Für einen effektiven Schutz sichern Sie Ihr Rad mit einem hochwertigen Fahrradschloss. Dafür eignen sich besonders massive Bügel-, Falt und Kettenschlösser sowie Panzerkabelschlösser.
• Neben dem sicheren Abschließen sollte das Fahrrad zusätzlich mit dem Rahmen oder dem Vorder- und Hinterrad an einen festen Gegenstand, wie Zaun, Fahrrad-Ständer oder Laternenmast, angeschlossen werden. Dies gilt auch in Kellern und Fahrradabstellräumen.
• Am besten das Rad möglichst weit vom Boden entfernt anschließen, damit die Diebe den Bolzenschneider nicht auf dem Boden absetzen können, um das Schloss mit Hilfe ihres Körpergewichts zu knacken.
• Die Öffentlichkeit schützt Sie vor Diebstahl. An belebten Orten in der Innenstadt lässt sich das Fahrrad schlechter entwenden, als auf einsamen Plätzen oder schlecht einsehbaren Straßen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sichern Sie Ihr Fahrrad hinter verschlossener Tür im Hausflur oder im Fahrradabstellraum.
• Individuell gekennzeichnete Fahrräder, zum Beispiel mit Hilfe einer Rahmen- oder Codenummer, helfen dabei, ein gestohlenes Rad zweifelsfrei zu identifizieren und seinem Besitzer zuzuordnen. In Sachsen wird die Fahrradcodierung durch die Ortsgruppen des ADFC Sachsen e.V. und die Sächsischen Verkehrswachten angeboten.
Bei Elektrofahrrädern gilt darüber hinaus Folgendes zu beachten:
• Angesichts des hohen Wertes ist grundsätzlich der Einsatz einer Kombination von mindestens zwei Schlössern unterschiedlicher Art zu empfehlen. Ein Bügel- oder Faltschloss erweitert mit einem flexiblen Schloss, um leicht demontierbare Anbauteile zu sichern, verspricht einen guten Diebstahlschutz.
• Wertvolle Zubehörteile, zum Beispiel der Akku, sollten unbedingt mitgenommen werden, wenn das Rad abgestellt wird. Ohne den Akku ist das Rad praktisch wertlos und uninteressant für Diebe. Andernfalls ist zu empfehlen, den Akku mit einem zusätzlichen Schloss gegen Diebstahl zu sichern.Für Kraftradfahrer legt die Polizei folgende Hinweise nahe:
• Eine elektronische Wegfahrsperre verhindert das Starten und Kurzschließen von Motorrädern und erschwert das Auswechseln oder Manipulieren des Kombischaltermoduls. In vielen neueren Modellen ist sie bereits serienmäßig eingebaut, sie kann aber auch nachgerüstet werden.
• Zusätzlich wird empfohlen, das Motorrad mit einer Diebstahlwarnanlage (DWA) nachzurüsten, sofern es ab Werk ohne DWA geliefert wurde.
• Die elektronische Wegfahrsperre und die DWA bieten zusammen einen guten Grundschutz für ein Motorrad, der durch die mechanische Sicherung mittels eines Schlosses sinnvoll ergänzt wird.
• Dicke Bügelschlösser und massive Falt- und Kettenschlösser bieten neben dem Lenkradschloss einen hohen Diebstahlschutz – eine Kombination aus zwei Schlössern trägt außerdem zu mehr Sicherheit bei.
• Für die Motorrad-Diebstahlsicherung empfiehlt sich darüber hinaus ein GPS-Ortungssystem. Durch die genaue Kontrolle des Standortes auf einer Smartphone-App können die Diebe auf frischer Tat ertappt werden bzw. der Polizei die Standortdaten übermittelt werden, sofern das Motorrad schon entwendet wurde.
• GPS-Systeme eigenen sich auch für Fahrräder, insbesondere für Elektro-Fahrräder.