Wie Trebus 2022/23 glänzte
Nach dem letzten Spiel in Bad Muskau Foto: Klaus-Dieter Walter
Viele Vereine haben schon vergeblich Erfolg mit teuren polnischen und tschechischen Spielern gesucht, andere befinden sich in Stagnation und sind froh, überhaupt eine Mannschaft zusammenzubekommen. Der Trebuser SV hat diese Saison bewiesen: Mit Mut zur Veränderung und Teamgeist kommt man vorwärts!
Trebus. „Die Ausrichtung vor der Saison 2022/23 war klar. Wir wollen etwas Neues ausprobieren“, war man sich beim Trebuser SV sicher und startete mit neuem Trainer. Der Rietschener Ronny Hubatsch übernahm das Amt des Übungsleiters zum Saisonauftakt.
Er war den Spielern bestens bekannt, kickte er doch selbst bereits seit 2014 für den Trebuser SV. Und so wusste jeder: „Da wird vom ersten Tag an eine klare Linie vorgegeben, sodass jeder sich darauf einstellen konnte: Die Vorbereitung und auch das wöchentliche Training, das jetzt zweimal stattfindet, wird kein Zuckerschlecken.“
Als Risiko sieht man das in Trebus nicht – so ein Fazit nach der Saison im Verein. Mit einem Kader von 16 Spielern begann am Ende Juli 2022 die einmonatige Vorbereitung auf den Punktspielstart beim SV Gebelzig. Nicht viel Zeit, um neue Trainingsinhalte zu vermitteln und den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen. Und doch zeigten schon die ersten Spiele, dass die Umsetzung neuer Vorgaben des Trainers fruchteten. Es gab Auftaktsiege im Kreispokal gegen Kemnitz II (4:3 n.V.) und am ersten Spieltag in Gebelzig (3:2), bei dem Rico Nase erst kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer markierte. Das anschließende Unentschieden gegen Uhsmannsdorf – trotz drei fehlender Stammspieler – und die beiden Siege in Rothenburg und zu Hause gegen Jänkendorf machten den Saisonstart nahezu perfekt. Als Belohnung gab es am 4. Spieltag die Tabellenführung. Doch im Pokal geriet man mit 1:4 gegen den Kreisoberligisten LSV Friedersdorf unter die Räder – „ein Nackenschlag zur richtigen Zeit“, wie Ronny Hubatsch selbst feststellt.
Denn die Niederlage bewirkte genau das, was nötig war, um wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Anstatt alles in Frage zu stellen, rückte das Team um Ronny Hubatsch, Co-Trainer Henry Jüppner und Ronny Wolfram noch enger zusammen.
In den nächsten Spielen gegen die SG Kreba und den ASSV Horka zeigte Trebus, wie man zwei Siege einfährt. Mit Rückenwind ging es in die letzten sechs Spiele der Hinrunde, wobei die Gegner einem leidtun konnten. Mit einem Torverhältnis von 29:2 schwebte man förmlich Richtung Winterpause. Am Ende stand die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte zu Buche: in 13 Spielen gab es 33 von möglichen 39 Punkten. Dass solch eine Hinrunde nicht alltäglich ist, bekam das in den ersten beiden Rückrundenspielen aufgezeigt – einen mageren Punkt gab es nun. War die Gier der Hinrunde verloren gegangen?
Doch der Teamgeist mit Kabinenfesten und gemeinsamen Aktivitäten abseits des Platzes stimmte. Wieder ging ein Ruck durch die Mannschaft. Aus den anschließenden fünf Spielen verbuchte Trebus 13 Zähler, man nahm Kurs in Richtung Staffelsieg. Am letzten Spieltag in Bad Muskau wurde die Arbeit mit einem 4:2-Auswärtssieg belohnt – das war der Staffelsieg in der 20. Kreisligasaison. Zugleich konnte Dionys Helling mit 30 Treffern als Torschützenkönig der Kreisliga Staffel 1 gefeiert werden.