Wie weiter nach der Krankenhausentlassung?
Ärztliche Besprechung am Krankenhaus Emmaus. Foto: Sven Claus
Niesky. Nach einem Krankenhausaufenthalt benötigen viele Patienten eine Kurzzeitpflege. Die Plätze sind allerdings rar, werden in der Regel aber eher kurzfristig benötigt. Gerade im ländlichen Raum mit vielen älteren Menschen stellt das ein großes Problem bei der Anschlussversorgung dar. Das Krankenhaus Emmaus will diesbezüglich mit einer Kooperation Abhilfe schaffen.
Grundvoraussetzung dafür ist zunächst die Einrichtung des Informations- und Beratungszentrum gewesen. Hier werden Patienten durch Pflegeberaterinnen geschult und beraten, damit die Versorgung nach der Entlassung reibungslos läuft. Der Umgang mit bestehenden Einschränkungen oder notwendigen Verordnungen, wie das Spritzen von Medikamenten, wird durch Pflegeberaterin mit Patienten oder Angehörigen praktisch geübt.
Allerdings können nicht alle Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt in ihr bisheriges Zuhause zurückkehren. Die für Krankenhäuser im Sozialgesetzbuch V vorgesehene Möglichkeit der Übergangspflege im Krankenhaus ist für die Größe des Krankenhauses Emmaus nicht geeignet. „Darüber hinaus hätte diese Lösung mehrere Nachteile gegenüber einer Kurzzeitpflege. Das Nieskyer Krankenhaus hat daher eine andere Möglichkeit gesucht, um eine bestmögliche und reibungslose Anschlussversorgung für die ihnen anvertrauten Personen zu garantieren“, führt Victor Franke, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Evangelisch-Lutherischen Diakonissenanstalt Dresden e.V., aus.
Seit Anfang des Jahres kooperiert das Krankenhaus Emmaus Niesky dafür nun mit der Diakonie-Sozialstation Niesky. Diese helfe Patienten auf Wunsch einen ihrer Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung zu stellen. Dadurch könne das Krankenhaus jetzt sicherstellen, dass jeder, der nach der stationären Behandlung einen Kurzzeitpflegeplatz benötigt, auch einen erhalte. Die Physiotherapeutinnen des Krankenhauses Emmaus führen in der Kurzzeitpflege-Einrichtung im Gegenzug nicht nur die Nachsorge der ehemaligen Krankenhauspatienten durch. Sie betreuen darüber hinaus alle Gäste der Kurzzeitpflege, die eine Verordnung für Physiotherapie von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt erhalten haben.
„Natürlich hat jeder die Wahlfreiheit, welchen Kurzzeitpflegeanbieter und welche Physiotherapie er nutzen möchte“, so Franke. Das Krankenhaus Emmaus lege aber größten Wert darauf, einen Platz für jeden Patienten zu organisieren.