Wilthen stellt seine künftige Wärmeplanung vor
Umsetzer der kommunalen Wärmeplanung in Wilthen: (v.l.) Ronny Krutzsch (Seecon), Michael Herfort (Bürgermeister), Gunnar Schneider (Sachsen-Energie), Gerd Schnabel (Sachsen-Energie) und Sven Kunath (Gemeinde Wilthen). (Foto: Sachsen-Energie/Oliver Killig)
Wilthen. Wie wird Wilthen künftig heizen? Gemeinsam mit den Unternehmen Sachsen-Energie und Seecon Ingenieure hat die Kommune diese Frage nun beantwortet und einen digitalen Zwilling der Stadt erstellt. Damit nimmt Wilthen eine Vorreiterrolle ein: Die Stadt hat als erste Kommune in Sachsen ihre kommunale Wärmeplanung fertiggestellt.
Der Fahrplan für die Energiewende ist am 12. September 2024 im Rathaus vorgestellt worden. Ziel und Kernaufgabe war, nachhaltige Lösungen zu finden, die den CO2-Ausstoß reduzieren und die Lebensqualität in Wilthen langfristig verbessern.
20.000 Tonnen CO2 sollen bis 2045 eingespart werden
„Um die kommunale Wärmeplanung zu erstellen, haben wir die notwendigen Daten zusammengetragen und ausgewertet“, erklärt Gerd Schnabel, der als Programm-Manager der Sachsen-Energie das Projekt seit dem ersten Tag begleitet. „Die Analyse hat ergeben, dass der überwiegende Anteil der für die Wärmeplanung relevanten Gebäude in Wilthen Einfamilienhäuser ist, von denen mehr als die Hälfte in Teilen bereits saniert ist.“ Aktuell entstünden 20.000 Tonnen CO2 im Rahmen der Wärmeerzeugung, welche es bis 2045 einzusparen gelte.
Außerdem sind mit der Analyse Gebiete identifiziert worden, die für eine mögliche künftige Wärmeversorgung über ein Wärmenetz geeignet wären. „Das Zielszenario sieht für die klimaneutrale Wärmeerzeugung im Zieljahr 2045 neben Biomasse und Umweltwärme wie Wärmepumpen auch Wasserstoff vor“, erläutert Ronny Krutzsch von Seecon Ingenieure, welche die Projektleitung innehaben.
Wilthener sollen in Prozess eingebunden werden
„Ich bin stolz auf diese Teamleistung und freue mich, dass die Stadt Wilthen als erste Kommune in Sachsen die kommunale Wärmeplanung vorlegen kann“, sagt Bürgermeister Michael Herfort (CDU). „Auf dieser Basis werden wir nun weiterarbeiten und die Öffentlichkeit informieren.“
Die Wilthener sollen aktiv informiert und in den Prozess eingebunden werden. Dazu fanden im Mai 2024 ein Fachworkshop und im Juni 2024 ein Bürgerdialog statt. Dabei kamen lokale Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie Bürger zusammen, um die Maßnahmen zu diskutieren und aufeinander abzustimmen. Die Ergebnisse flossen direkt in den Prozess der Wärmeplanung ein.
Wärmeplan als strategische Grundlage für Kommunen
Sachsen-Energie unterstützt Kommunen in den ostsächsischen Landkreisen sowie die Landeshauptstadt Dresden dabei, die gesetzlich vorgeschriebenen Wärmepläne zu erstellen. Basis dafür ist ein sogenannter digitaler Zwilling. Dieser ermöglicht ein realitätsnahes Abbild des jeweiligen Gemeindegebiets mit Gebäudebeständen, verfügbaren erneuerbaren Energiepotenzialen, Heizungssystemen, aber auch soziodemografischen Ausgangsdaten.
Der kommunale Wärmeplan bildet die strategische Grundlage für Kommunen, um ihre Wärmeversorgung im Kontext von Energie- und Wärmewende nachhaltig und klimaneutral zu gestalten – wie vom Gesetzgeber gefordert. Zum einen geht es dabei darum, den Wärmebedarf zu reduzieren, zum anderen möglichst viel der für Raum-, Warmwasser- und Prozesswärme notwendigen Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Da jede Kommune anders ist, sind auch die Wärmepläne individuell abgestimmt.
Weitere Infos gibt es online unter www.sachsenenergie.de/waermeplanung.