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Wird die Kita Hasenberg nun 
doch endgültig geschlossen?

Wird die Kita Hasenberg nun 
doch endgültig geschlossen?

Die Stadtratsfraktion Miteinander für Kamenz hat bereits angekündigt, sich für den Erhalt der Kita Hasenberg einsetzen zu wollen.

 

Kamenz. Die Entscheidung über die Zukunft der Kindertagesstätte „Am Hasenberg“ im Stadtteil Wiesa steht unmittelbar bevor: Auf seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 6. November, ab 17 Uhr, soll der Kamenzer Stadtrat das Teilkonzept für den Bereich Kamenz-Ost und die Ortsteile Wiesa und Thonberg der städtischen Kita-Konzeption beschließen. Die Einrichtung in Wiesa war am 5. März 2024 aufgrund einer festgestellten vermehrten Rissbildung quasi von einem Tag auf den anderen geschlossen worden – „zur Sicherheit der Kinder und des Personals“ – wie es damals in einer Mitteilung der Stadtverwaltung hieß. Es gehe „letztendlich um die Vermeidung von Gefahrensituationen für die sich in der Kita Hasenberg aufhaltenden Menschen.“ Zum Ende des Jahres 2023 seien in der Einrichtung 23 Kinder durch vier Erzieher betreut worden. Eine Aufnahme von Kindern unter zwei Jahren sei nicht möglich. Das Kita-Gebäude sei ursprünglich für Wohnzwecke errichtet worden, weshalb die räumlichen Verhältnisse „schwierig“ seien. Bereits damals schlug die Stadtverwaltung vor, die Kita „Hasenberg“ zum 31. Juli 2024 endgültig zu schließen.

Durch die seitdem durchgeführten Untersuchungen sieht sich die Verwaltung in dieser Sichtweise bestätigt: „Durch das festgestellte Schichtenwasser in Verbindung mit den angetroffenen Tonen haben sich die Gründungsverhältnisse unterhalb des Gebäudes so verändert, dass es zu Setzungen gekommen ist, welche wiederum ursächlich für die Risse im Gebäude sind“, heißt es in einem entsprechenden Gutachten. Um die Einrichtung entsprechend der geltenden Betriebserlaubnis für 48 Kinder zu ertüchtigen, wäre eine Investition in Höhe von mindestens 2,5 Millionen Euro erforderlich. Das Dezernat II kommt zu folgender Empfehlung: „Auf Grund der ungünstigen Lage der Kindertageseinrichtung und der erheblichen finanziellen Belastungen in der Unterhaltung und durch die notwendige Sanierung sowie Erweiterung und unter Berücksichtigung der schlechten Kofinanzierung empfehlen wir die endgültige Schließung der Einrichtung und die Vorbereitung der Veräußerung.“ Dies kommt letztlich auch in der Beschlussvorlage für den Stadtrat zum Ausdruck, in der es außerdem heißt: „Trotz des Wegfalls der Kita am Hasenberg bietet Kamenz nach wie vor eine sehr gute Mischung von kleineren, dörflich geprägten und großen Einrichtungen im Stadtkern an. Durch die aktuell geringeren Geburtenzahlen sind die vorhandenen Kapazitäten ausreichend um die Bedarfe abzudecken.“

Die Stadtratsfraktion Miteinander für Kamenz hat bereits angekündigt, sich für den Erhalt der Kita Hasenberg einsetzen zu wollen: „Wir werden für einen kleineren Neubau (gemeint ist der Ersatzneubau der Kita Pfiffikus, Anm. d. Red.) plädieren, sodass der Hasenberg daneben erhalten bleiben kann. Aus finanzieller Sicht ist dies sicherlich eine Herausforderung. Allerdings ist eine Stadt, die in der Lage ist, einen hohen sechsstelligen bis siebenstelligen Betrag für eine einmalige Feier aufzubringen, auch in der Lage, entsprechende Mittel für eine Kindereinrichtung bereitzustellen, die auch in Zukunft von Nutzen sein wird“, erklärt deren Vorsitzender Alex Theile. Die Eltern der in der Kita Hasenberg betreuten Kinder hatten sich bereits im Februar, also noch vor der Schließung, mit einem Brief an die Stadtverwaltung gewandt, in dem es unter anderem heißt: „Die Einrichtung hat offensichtliche Allenstellungsmerkmale … : Die Nähe zur Natur, die abgeschiedene Lage auf dem Hasenberg, … , der große, für Kinder sehr einladende Außenbereich, das teiloffene, familiäre Konzept der Kita. All das spricht Eltern an und sollte für die Stadt Kamenz ein Aushängeschild als familienfreundliche Stadt sein.“

Uwe Menschner / 04.11.2024

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