Wo ist der "Goldene Kegel von Bautzen" geblieben ?
Inge Kegel hofft, dass es auch dieses Mal, wie schon 2013, ein Wiedersehen mit der Stiftung ihres Großvaters, dem Goldenen Kegel von Bautzen, gibt. Foto: privat
Bautzen. Alle guten Dinge sind drei, sagt der Volksmund. Und so kann man hoffen, dass er auch dieses Mal recht behält. Denn der goldene Kegel von Bautzen ist verschwunden. Und das schon zum dritten Mal. Jetzt hofft man, dass er auch zum dritten Mal wiedergefunden wird.
Aber von vorn: Der Goldene Kegel von Bautzen wurde 1934 vom Kegelbruder Wilhelm Stoewer für das Keglerheim gestiftet. Selbiger war damals auch am Bau des 1927 feierlich eingeweihten Keglerheimes beteiligt, das zu seiner Zeit eines der größten und modernsten seiner Art in Europa war.
In den Kriegswirren verschwand dann die Trophäe und wurde anfang der 50-er Jahre durch heute schwer nachvollziehbare Umstände aus der Spree geborgen. Damals gelangte er eher durch Zufall an die Nachfolger des ursprünglichen Stifters zurück und so sah ihn auch Inge Kegel, die Enkelin von Wilhelm Stoewer, zum ersten Mal. In den Folgejahren stand der Kegel dann unbehelligt in der Vitrine im Keglerheim. Bis die Wende kam. Denn da verschwand er wohl wieder, zumindest aus dem öffentlichen Sichtfeld. Als Inge Kegel 2013 mit ihrer Familie zum Weihnachtskegeln war, erkundigte sie sich nach der Stiftung ihres Großvaters. Diese tauchte nach einer Suche im Depot wieder auf. Damals hätten die Verantwortlichen im Keglerheim die Trophäe der Besitzerin auch gern mit nach Hause gegeben, hatte sie doch im Keglerheim höchstens noch eine historische Bedeutung. Aber Inge Kegel wollte, dass der goldene Kegel an dem Ort bleibt, für den er gestiftet wurde. Um aber ein für alle Mal zu klären, wem er im Zweifelsfall gehört, wurde eine Urkunde ausgefertigt, in dem der Goldene Kegel von Bautzen zur Dauerleihgabe erklärt wurde, in der aber auch darauf hingewiesen wurde, dass er im Zweifelsfall an die eigentlichen Besitzer auszuhändigen sei. Von da an stand der Kegel wieder auf der Pokalgalerie des Keglerheimes. Bis dieses umgebaut wurde.
Denn bei dem Verräumen der Trophäen für die Umbaumaßnahmen 2021 muss er wohl irgendwie abhanden gekommen sein. Auf jeden Fall konnte ihn Inge Kegel nicht mehr entdecken, als sie nach den Umbaumaßnahmen das Keglerheim besuchte. Und so erkundigte sie sich abermals nach dem verschwundenen Kegel. Allerdings bis jetzt ohne Erfolg. Dabei weiß man noch nicht einmal, ob es ihn überhaupt noch gibt oder ob er vielleicht sogar entsorgt wurde.
Auf jeden Fall hofft sie , dass er auch das dritte Mal wieder auftaucht. Und so will sie erfahren, ob jemand den Kegel während der Umbauarbeiten gesehen, in den Händen gehabt, mitgenommen, abgestellt oder entsorgt hat. Falls jemand den Kegel bei sich zu Hause hat, wird er gebeten, ihn an die innenliegende Adresse oder ans Keglerheim zurückzugeben.
Für Inge Kegel und ihre Familie wäre es auf jeden Fall ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk, wenn auch zum dritten Mal die Stiftung ihres Großvaters wieder auftaucht.