Wortskulptur ist jetzt ein neuer Blickfang
Autofahrer und Passanten auf der Pulsnitzer Straße können sich dem neuen Blickfang in Kamenz nicht entziehen. Foto: privat
Kamenz. Wer es bis jetzt wirklich noch nicht wusste, kann es nun am Roten Turm sehen: „Kamenz“ – „800“ – „Jahre“ – so steht es dort in großen Lettern und Ziffern. Noch sind es 559 Tage“, so zeigte es die Countdown-Uhr am 21. Juni bis zum Kamenzer Stadtjubiläum im Jahr 2025. Neben der Verhüllung des Hutbergturms, der Countdown-Party am 22. Oktober 2022 mit der Inkraftsetzung der Countdown-Uhr an der Rathaustür wird mit der Wortskulptur ein weiteres optisches Ausrufezeichen gesetzt, dem sich im Prinzip, ob Autofahrer und Passanten auf der Pulsnitzer Straße, nicht entziehen können. Menschenhoch, farbig und dreidimensional bilden sie eine Attraktion für Kamenz und werden, wie schon jetzt zu beobachten war, ein beliebtes Fotomotiv werden. Eingerahmt in zwei bekannte Kamenzer Wahrzeichen – Roter Turm und Hauptkirche St. Marien – laden sie neben den obligatorischen Fotos und Selfies auch zum Verweilen und Sinnieren über Kamenz und dessen Geschichte ein.
Hervorgegangen ist dieses Projekt aus der in den Jahren 2020/2021 stattgefundenen, bürgerschaftlichen Ideenkampagne, bei der über 100 Vorschläge, Ideen und Projekte eingingen, die gegenwärtig in den für das Jubiläumsjahr gebildeten Arbeitsgruppen vorangetrieben werden. Den Startschuss für die Umsetzung der Wortskulptur bildete die zustimmende Entscheidung des durch den Stadtrat gebildeten Festkomitees. Dessen Aufgabe ist „die Führung der Organisation der Vorbereitung und Durchführung der Stadtjubiläums 2025. Das Komitee soll aufgrund seiner Zusammensetzung lenkend, unterstützend und vor allem problemlösend in allen Phasen einwirken“, heißt es.
Unter der maßgeblichen Federführung des Stadtmarketings in Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung (auch Hausmeisterpool) und dem Projektkoordinator wurde das Projekt Schritt für Schritt umgesetzt. Dazu fertigten viele Teilnehmer einer Maßnahme der bao GmbH in Kamenz in monatelanger fleißiger Handarbeit Teile der Wortskulptur. Circa 1.200 Arbeitsstunden, rund 220 Quadratmeter OSB-Platten und über 3.000 Holzschrauben waren notwendig, um die 14 einzelnen Zeichen der Dimensionen – Höhe 200 Zentimeter und Breite zwischen 100 und 250 Zentimeter sowie Tiefe 60 Zentimeter – zu realisieren. Für den Farbanstrich berechneten Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums die Maße der Oberfläche der Wortskulptur.
Fest verankert wird das Ganze auf großen Betonplatten, die durch die KDK Kommunale Dienste Kamenz GmbH in das Gelände auf verschiedenen Ebenen eingelassen wurden. Noch stehen die Zeichen nur im „nackten“ Holz da. Aber Mithilfe von – durch die ELG Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Bau- und Baunebenhandwerks eG – bereitgestellten Farben, der Expertise des Metamorphose Kunst in Kamenz e.V. sowie dem Netzwerk des Deutschen Kinderschutzbundes-Ortsverein Kamenz wird eine ansprechende und aussagekräftige Gestaltung erfolgen.
Die Enthüllung ist aber nur der erste Schritt. Nicht ohne Grund wird von einem Mit-Mach-Projekt gesprochen. Als nächstes erfolgte die Grundierung der Wortskulptur, bei der jeder Hand anlegen konnte. Gleich die ersten waren Jugendliche des Hauses „Kleeblatt“, die fast die „800“ fertigstellten.
Danach sollen die einzelnen Buchstaben und Ziffern mit Motiven aus dem Leben der Stadt Kamenz gestaltet werden, so als eine Art Wimmelbild. Die Ideenfindung dafür begann bereits am Tag der Fete de la Musique. Mit anderen Worten: Das Projekt harrt seiner gemeinschaftlichen Vollendung.