Zittauer Baugewerkeschule soll Museum werden
Bereits im Frühjahr hatte der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss zur künftigen musealen Nutzung der Baugewerkeschule gefasst.
Das repräsentative Gebäude am Theaterring hat eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich – und auch eine große Zukunft? Der Stadtrat hat entschieden.
Zittau. Die Planung für die Sanierung der Baugewerkeschule am Theaterring soll erst 2023 beginnen. Dies geht aus dem vom Zittauer Stadtrat beschlossenen Investitionsplan hervor, der einen Bestandteil des Haushaltsplanes bildet. „Vorerst ist eine Konzepterarbeitung zur Nutzung der Baugewerkeschule vorgesehen. Die Nutzung soll im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Museumslandschaft stehen“, heißt es in der Erläuterung. Weitere Ausgaben über circa 3,5 Millionen Euro sind für die Jahre 2024, 2025 „und Folgejahre“ geplant, denen Einnahmen, also Fördermittel, in Höhe von 3,14 Millionen Euro gegenüberstehen. Der verbleibende Eigenanteil beläuft sich auf 360.000 Euro.
Bereits im Frühjahr hatte der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss zur künftigen musealen Nutzung der Baugewerkeschule gefasst. „Das imposante Äußere des kulturhistorisch-denkmalpflegerisch bedeutenden und Stadtbild prägenden Gebäudes ist saniert worden. Die Immobilie steht jedoch aufgrund eines fehlenden zweiten Fluchtweges und des weiterhin bestehenden Investitionsbedarfs seit vielen Jahren leer“, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage. Die Lage an der Wegeachse zwischen den weiterführenden Schulen, den Ausstellungsorten des Großen und Kleinen Fastentuches sowie des Theaters prädestiniere die frühere Berufsschule geradezu für eine öffentliche Nutzung. Zudem verfüge sie über helle, große Räume. Neben der Verwaltung sollen laut dieser Vorlage das Museum für Naturkunde Dr. Curt Heinke mit modernem Konzept, die Museumsbibliothek und das pädagogische Angebot für Schulklassen dort einziehen. Des Weiteren sind Archiv- und Magazinräume vorgesehen. Das wiederum führt zum vollständigen Leerzug des Hauptschen und des Exnerschen Hauses, die sich im Ensemble des ehemaligen Franziskanerklosters befinden.
Letztgenannte Gebäude entsprächen nicht den Anforderungen für diese Nutzungen. In die Ausstellung soll neben der Sammlung des Carl-Heinke-Museums auch die der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde einfließen. Die Baugewerkeschule war von 1846 bis 1848 nach Plänen von Carl August Schramm errichtet worden. 2005 hatte der Landkreis Görlitz sie von außen sanieren lassen – damals war sie noch Sitz von Volkshochschule und Berufsschulzentrum für Wirtschaft. 2014 zog die Volkshochschule aus, der Landkreis ist jedoch noch immer per Erbbaurecht Besitzer. Der Erbbaurechtsvertrag soll gelöst werden, wenn die Stadt Zittau das Gebäude selbst betreibt.