Zum 21. Mal gibt es die Neißefische
Lauren Leiderman auf dem Jüdischen Friedhof in Görlitz am Grab der Familie Goldberg, über die sie eine Verbindung der Familie von Anne Frank nach Amsterdam fand. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz / Großhennersdorf. Vom 14. bis 19. Mai geht das Neiße-Filmfestival in seine 21. Auflage. Das Filmfest zeigt länderübergreifend in 19 Kinos und Spielorten in Deutschland, Polen und Tschechien wieder rund 90 aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus den drei Nachbarländern und Osteuropa. Das Programm bietet neben drei Wettbewerben und verschiedenen Filmreihen auch eine Ausstellung, Konzerte, eine Lesung und mehr. Unter dem Titel „Female Perspectives“ widmet sich die Fokus-Reihe des diesjährigen Festivals Filmen, die den Blick von manchen Frauen auf unsere Gesellschaft zeigen.
Die Programmkinos auf beiden Seiten von Görlitz präsentieren auch 2024 verschiedene Filme aus dem Festivalprogramm. Zu sehen ist im Camillo-Kino, Handwerk 13, unter anderem am 15. Mai, 16.00 Uhr, in der Reihe „Regionalia“ der Dokumentarfilm „Görlitz-Family“ über die US-Amerikanerin Lauren Leiderman, die seit 2019 mit ihrer Familie in Görlitz lebt und sich hier auf die Spuren jüdischer Geschichte begab. Oder am 16. Mai, 22.00 Uhr, der Spielfilm „Ellbogen“ von Asli Özarslan. Das Drama nach dem gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir ist ein atmosphärisch dichtes Porträt einer jungen Frau. Außerdem gibt es am 17. Mai, 21.00 Uhr, im Café Hot Spot, Handwerk 13, ein Konzert zwischen Punkrock, Garage Punk und Grunge mit der Band Fatigue. Die Heine-Kinobar in der Nonnenstraße 18/19 spielt in der Festivalwoche von Mittwoch bis Sonntag, jeweils um 19.00 Uhr, unter anderem am Samstag, 18. Mai, den deutschen Spielfilm „Jenseits der blauen Grenze“ aus dem Wettbewerb. Darin gibt Hanna ihren Traum vom Leistungsschwimmen in der DDR auf und flieht mit ihrem besten Freund, der nicht ins System passt, über die Ostsee.
Das Kino Poza Nova, ul. Parkowa 1, und das Europejskie Centrum Pamieci, Edukacja, Kultura sind ebenfalls Spielorte des Neiße-Filmfestivals. Die Rapperin Alyona Alyona tritt am 18. Mai, 20.00 Uhr im Kühlhaus Görlitz auf. Zuvor findet die Preisverleihung um 18.00 Uhr dort statt. Es werden die Neiße-Fische für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die nach Sicht der Jury beste darstellerische Leistung, das beste Drehbuch und das beste Szenenbild sowie an die Publikumslieblinge vergeben. Außerdem zeichnet der Spezialpreis einen Film aus, der sich dem Verständnis ethnisch-kultureller Unterschiede widmet. Das komplette Programm findet man auch online unter www.neissefilmfestival.net.