Zur Trauer gesellt sich Zuversicht
Bis zum Anfang der Woche dauerte die vom THW unterstützte Brand-Ursachenforschung. Foto: THW Kamenz
Großröhrsdorf. Zwei Wochen nach der Zerstörung der Großröhrsdorfer Kirche durch einen Brand sind die Untersuchungen zur Ursachenermittlung abgeschlossen. Hinweise von Anwohnern, der Feuerwehr und der Kirchgemeinde unterstützten die Nachforschungen der Polizei. In diesem Zuge wurde am 11. August 2023 eine polizeibekannte männliche Person beschuldigt, den Brand gelegt zu haben. Der Tatverdächtige befindet sich seit dem 12. August in Untersuchungshaft. Er habe die Tat zugegeben und sei danach auch etwas erleichtert gewesen, so Raik Schulze, Chef der Polizeidirektion Görlitz: „Wir gehen davon aus, dass sich der Mann in einer schwierigen persönlichen Lebenssituation befunden hat.“ Die Ermittlungen der Kriminalpolizei werden fortgesetzt.
Pfarrer Stefan Schwarzenberg bedankt sich für die vielfältige Unterstützung und den Beistand in den vergangenen Tagen: „Es hat uns gutgetan. Es ist jetzt die Zeit für Trauer.“ Der erste Gottesdienst nach dem Brand war am Sonntag auf dem Pfarrhof in Großröhrsdorf gefeiert worden. Der Pfarrer bittet um weitere Spenden: „Wenn die Untersuchungen zur Brandursache abgeschlossen sind, entscheidet die Versicherung, ob ein Leistungsfall vorliegt. Auch wenn wir eine Versicherungssumme erhalten, haben wir schon jetzt Ausgaben, die davon nicht gedeckt sind, zum Beispiel die Bezahlung der Mehrarbeit für die beschäftigten Mitarbeiter. Vieles fangen die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf. Oder die provisorische Einrichtung einer ’Freiluftkirche’ in der Nähe der Stadtkirchenreste. Wir wollen unser Gemeindeleben fortsetzen, so gut es geht, und dazu einladen.“ Zum Wochenanfang waren nach Angaben der Kirchgemeinde bereits über 200.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen.
Bürgermeister Stefan Schneider schaut positiv in die Zukunft: „Dieser Brand ist nicht das, was übrig bleibt. Am Ende wird es eine neue Kirche geben und das Gemeindeleben wird viel stärker sein, als es vorher schon war.“ Viele Fragen seien noch offen: Erkenntnisse, wie und womit das Feuer genau gelegt wurde sowie welches Motiv den Täter dazu bewegte, gebe es noch nicht.
Spendenkonto zugunsten der Stadtkirche Großröhrsdorf:
IBAN: DE 14 8509 0000 5939 9810 30
Volksbank Dresden-Bautzen