Zwangspause bis 12.12. für die Kultur in Görlitz und Niesky
Das Museum im Görlitzer Kaisertrutz kann man immerhin virtuell erkunden. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz/Niesky. Gezwungenermaßen gehen auch die Museen bis 12. Dezember „auf Tauchstation“. Die Ausstellungshäuser des Kulturhistorischen Museums Görlitz – mit ihren Standorten Barockhaus Neißstraße 30 und Kaisertrutz – nutzen die Zwangspause unter anderem, „um turnusmäßige Reinigungsarbeiten in den Dauerausstellungsbereichen durchzuführen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Auf einen Ausstellungsbesuch müssten Interessierte jedoch nicht gänzlich verzichten. Die Ausstellungen Barockhaus (my.matterport.com/ show/?m=kyCfEi2zhVC) und im Kaisertrutz (https://my.matterport.com/show/?m=LFsj6u CZ4f1) sind virtuell per 3D-Rundgang erlebbar, wie auchdie aktuelle Sonderausstellung zur 950-jährigen Stadtgeschichte (my.matteport.com/show/? m=Dc1AgAzhXPE). Geöffnet bleibt hingegen der Laden an der Museumskasse im Barockhaus Neißstraße 30 von Dienstag bis Freitag, jeweils 10.00 bis 16.00 Uhr.
Hier bekommt man auch den neuen Adventskalender. 2020 hatten die Görlitzer Sammlungen erstmals einen solchen mit Schokolade aufgelegt, der auf der Titelseite den historischen Büchersaal der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zeigte. Nach guter Nachfrage im vergangene Jahr werden dieses Jahr gleich zwei Adventskalender aufgelegt und im Barockhaus Neißstraße verkauft. Einer zeigt erneut den historischen Büchersaal der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, der andere eine Zeichnung von Günter Hain (1916-97) mit winterlichem Finstertor.
Über Jahrzehnte hat er das Leben in der Stadt und die Veränderungen mit Zeichenstift und Tuschekasten dokumentiert. Die Adventskalender mit Banderole sind mit dem stolzen Preis von 7 Euro vor allem ein Bekenntnisgeschenk. In der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften, Handwerk 2, sind Ausleihe und Lesesaalnutzung weiterhin regulär möglich.
Senckenberg reagiert virtuell
Auch das Senckenberg-Museum für Naturkunde in Görlitz hat bis zum 12. Dezember aufgrund der Coronavorgaben des Freistaates geschlossen. Die Bibliothek des Hauses bleibt jedoch dienstags von 10.00 bis 17.00 Uhr und donnerstags von 10.00 bis 15.00 Uhr bei Maskenpflicht, 3G-Regelung und Kontakterfassung geöffnet. Virtuelle Themenführungen durch die Ausstellungen können weiterhin bei Museumspädagogin Olga Kühn gebucht werden. Nähere Infos unter https://museumgoerlitz.senckenberg.de/de/ bildungsangebote/fuehrungen/
Pause auch für neuen Museumschef in Niesky
Die Bemühungen, dem Publikum derzeit dennoch etwas zu bieten, müssen in Niesky natürlich eine Nummer bescheidener ausfallen. Nieskys neuer Museumsleiter Dr. Jan Bergmann-Ahlswede betont jedoch gegenüber dem Niederschlesischen Kurier, dass auch sein Haus die Gelegenheit nutzen möchte, über die Homepage oder Facebook über die alltägliche Museumsarbeit zu informieren und so Hintergrundeinblicke mal anders zu geben. Die Winterausstellung „Brett-Geschichten und Rahmen-Bilder – Kunstansichten vom ‚Holzer‘ aus Wilthen – Jürgen Spottke“ sei nun freilich erst einmal verschoben, denn die Eröffnung war eigentlich für den 28. November vorgesehen. Immerhin könne man sich mit Sonderöffnungszeitungen am Verkauf der bezuschussten Stadtgutscheine beteiligen (siehe Bericht auf der Titelseite).
Ausfall von Konzerten
Neben Ausstellungsbesuchern leiden sicher auch viele Musikfreunde über Konzertausfälle. Als Beispiel sei hier genannt, dass das für den 2. Dezember in der Görlitzer Peterskirche angekündigte Weihnachtskonzert der Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien eG abgesagt worden ist. Karteninhaber haben bis 30. Dezember die Möglichkeit, in den Geschäftsstellen sich diese rückerstatten zu lassen.
Bretter bedeuten nicht mehr die Welt
Das Gerhart-Hauptmann-Theater stellt den Spielbetrieb bis einschließlich 12. Dezember ebenfalls ein. Die für Sonnabend, den 27. November, geplante Premiere und die Termine des Weihnachtskonzerts ’Das Schreib Dir in dein Herze“, ebenso wie die weiteren Vorstellungen des Weihnachtsmärchens Dornröschen entfallen damit bis zu besagtem Termin. Bereits gekaufte Karten tauscht das Theater an der Kasse nur für Menschen, die sich den 2G-Regeln unterwerfen. Anderenfalls funktioniert eine Erstattung nur über ein Formular auf der Homepage, das per Post eingereicht werden muss. Die theaterpädagogischen Angebote für Kinder und Jugendliche gingen nach Verordnung weiter. „Wir brennen jedenfalls darauf, für Sie, unser Publikum, auf der Bühne zu stehen und sobald sich eine Möglichkeit zur Öffnung bietet, sind wir wieder für Sie da“, verspricht Intendant Daniel Morgenroth.